Verdienstmedaille des Verdienstordens für Elke Müller
29. Januar 2014
Politikerin hat Arbeit stets als „Dienst am Menschen” angesehen
Lingen. Im Rahmen eines festlichen Empfangs wurde am Sonnabend im historischen Rathaus der ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Elke Müller die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Oberbürgermeister Dieter Krone sowie alte Weggefährten zollten der Vollblutpolitikerin Respekt und Anerkennung für ihre politische, unumstritten erfolgreiche Arbeit, die sie stets als „Dienst am Menschen” gesehen habe.
Elke Müller (73) nahm die hohe Auszeichnung im Kreis ihrer Familie, Freunde und alten Weggefährten entgegen. Neben Krone würdigten die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder, SPD-MDL Rosemarie Tinius aus Lahstedt, Oberstadtdirektor a. D. Karl-Heinz Vehring, der Leiter der JVA Lingen, Leitender Regierungsdirektor Roland Schauer sowie der Direktor des Amtsgerichts Lingen, Dr. Michael Schwickert die Lebensleistung von Elke Müller.
OB Krone bezeichnete es als besonderes Ereignis, für den Bundespräsident eine verdiente Frau zu ehren, die sich in mehr als zwei Jahrzehnten politisch vorbildlich engagiert sowie sich nachdrücklich immer wieder für die Belange Lingens und der Bürgerinnen und Bürger Niedersachsens stark gemacht habe. „Elke Müller hat ihre Arbeit stets als „Dienst am Menschen” gesehen. Ihr großartiges Engagement, das Sie über all die Jahre in der Kommunal- und Landespolitik an den Tag gelegt haben, hat nicht nur uns Lingener, es hat auch unseren Bundespräsidenten Joachim Gauck sehr beeindruckt. Daher hat er ihr die „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland” verliehen. Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen über diese besondere Anerkennung, die Sie wahrlich verdient haben”, betonte Krone
Oberbürgermeister Dieter Krone verlieh Elke Müller im Namen des Bundespräsidenten die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Die Verdienstmedaille sei Ausdruck der Wertschätzung und der Anerkennung der besonderen Verdienste um das Gemeinwohl. Sie sei nicht mit einer finanziellen Zuwendung verbunden, aber sie sei auch nicht käuflich, so Krone, der betonte: „Diese Auszeichnung ist ein sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung für beispielhaftes, weit über das normale Maß hinausgehendes aktives bürgerschaftliches Engagement.” Krones Blick auf die persönliche Biografie von Frau Müller spiegelte eindrucksvoll eine Lebensleistung wider, die es verdiene, in besonderer Form gewürdigt zu werden.
Bei Elke Müller habe sich die Leidenschaft für die Politik wie ein roter Faden durch Ihr Leben gezogen. Bevor sie vor 30 Jahren nach Lingen gezogen war, habe sie sich beispielsweise politisch im Ortsvereinsvorstand der SPD-Münster oder im Stadtrat von Geldern am Niederrhein engagiert. Und dies habe sie in Lingen fortgeführt. Sie gehörte von 1986 bis 1999 dem Stadtrat an. In der Zeit sei sie über sieben Jahre Mitglied des Verwaltungsausschusses und zehn Jahre Mitglied des Schulausschusses gewesen. Das Schulwesen habe ihr besonders am Herzen gelegen und hier die „Integrierte Gesamtschule”. Damals wie heute sind Sie Verfechterin dieser Schulform. So verwundere es nicht, dass die Gründung der IGS in Lingen 1993 eng mit dem Namen Elke Müller verbunden sei.
Elke Müller nahm die hohe Auszeichnung im Kreis ihrer Familie, Freunde und alten Weggefährten entgegen.
Krone führte weiter an, dass Elke Müller von 1990 und 2008 mit kurzen Unterbrechungen den Wahlkreis Lingen im Niedersächsischen Landtag vertreten habe. Ende April 1999 habe sie sogar Ihr Ratsmandat niedergelegt, um sich voll und ganz auf Ihre Arbeit auf landespolitischer Ebene zu konzentrieren. Aber auch hier habe sie sich dafür eingesetzt, die Kräfte für Lingen und die Region zu bündeln. Sie sei u. a. Vorsitzende des Unterausschusses Justizvollzug und Straffälligenhilfe sowie des Ausschusses für Rechts- und Verfassungsfragen gewesen. Sie habe sich in diesem Ausschuss nachdrücklich für die Belange Lingens eingesetzt. Elke Müller sei es zu verdanken, dass der Standort der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim in Lingen dauerhaft erhalten blieb.
„Unvergessen und von herausragender Bedeutung für unsere Stadt ist aber der Einsatz von Elke Müller für die Ansiedlung der Hochschule Osnabrück in Lingen. Sie hat über viele Jahre an dem Konzept Hochschulstandort Lingen festgehalten und sich dafür aktiv bei der Landesregierung eingesetzt”, stellte Krone heraus und ergänzte: „Letztendlich öffnete im September 1995 die Fachhochschule in Lingen zunächst mit den Studienprogrammen Technische Betriebswirtschaft und Theaterpädagogik ihre Türen.” Heute umfasse die Fakultät Management, Kultur und Technik mit ihren vier Instituten und rund 2.000 Studierende in 14 Studienprogrammen.
Krone hob auch den Einsatz von Elke Müller innerhalb der SPD für die Frauenarbeit heraus. Ihr sei es darum gegangen, dass möglichst viele Frauen in den politischen Gremien vertreten seien. 1992 habe sie den Antrag gestellt, aus der bis dahin ehrenamtlichen Stelle für eine Gleichstellungsbeauftragte in Lingen eine hauptamtliche einzurichten. So sei bereits vor der gesetzlichen Verpflichtung eine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte beschäftigt worden, erklärte Korne, der betonte: „Verehrte Frau Müller, Ihre politische Tätigkeit haben Sie immer als Dienst für die Bürgerinnen und Bürger verstanden. Sie haben sich im Laufe der Jahre für Menschen in Niedersachsen und insbesondere in Lingen eingesetzt – dabei immer höchst effizient und nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Sie waren stets absolut verlässlich und eine Frau, die nicht durch große Worte, sondern durch Ihre Taten auf sich aufmerksam machte!”
Dank und Anerkennung zollten Elke Müller ebenso Dr. Daniela De Ridder und Karl-Heinz Vehring für das Engagement zum Wohl Lingens und der Region. Roland Schauer betonte, dass Elke Müller im niedersächsischen Justizvollzug besondere Akzente gesetzt habe. Sie habe sich ganz aktiv für die Reintegration der Inhaftierten und die Belange der Bediensteten stark gemacht. Dr. Bernhard Bendick stellte wie auch Edeltraut Graeßner die Leistungen von Power-Frau Elke Müller als Beispiel für alle heraus. Elke Müller betonte, dass sie all das nur mit Unterstützung ihrer Familie hätte leisten können. Besonders ihr Mann Reiner habe ihr den Rücken gestärkt. Text u. Fotos: © Lindwehr
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