Große Lingener Sozialdemokratin Elke Müller verstorben

16. August 2014

Elke Müller bekommt das Bundesverdienstkreuz von OB Dieter Krone überreicht in 2013, Foto SPD-Lingen

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freunde,

liebe Genossinnen und Genossen

heute erhielten wir die traurige Nachricht vom Tode von Elke Müller. Weit über die SPD Ortsvereine Baccum Lingen und Brögbern hinaus trauern wir um eine allseits hoch anerkannte engagierte Politikerin deren große Verdienste um die Menschen in ihrer Stadt und der Region bleiben werden.

Ihrer Familie wünschen wir Trost und Kraft in diesen schweren Tagen.

 

Robert Koop schreibt zum Tode von Elke Müller einen ersten Nachruf den wir gerne veröffentlichen.

Diesen Beitrag hätte ich mir wirklich gern erspart. Gestern, auf dem Weg in den Urlaub erreichte mich die Nachricht. dass Elke Müller tot ist. Sie war in der Nacht im Krankenhaus in Thuine an den Folgen ihrer Krebserkrankung gestorben.

Elke Müller und ich kannten uns seit 30 Jahren. Sie kam damals vom Niederrhein nach Lingen, als ihr Mann, Offizier bei der Bundeswehr, nach hierhin versetzt wurde. Sofort engagierte sich Elke in der SPD Lingen und wurde schon nach kurzer Zeit in den Rat der Stadt gewählt. Es machte Spaß und Freude, mit ihr zusammen zu arbeiten. Mit der von ihr entwickelten “Aktion 108″ etablierte sie gegen den Widerstand manch Konservativer die Gesamtschule.

Als sie dann 1990 in den Niedersächsischen Landtag gewählt wurde, kam ihre ganz große politische Zeit. Sie war es, die mit anderen den Standort Lingen der Fachhochschule ermöglichte und im Verein mit der damaligen Wissenschaftsministerin auch das Konzept durchsetzte, hier neben Betriebswirten und Wirtschaftsinformatikern auch Theaterpädagogen auszubilden. “Das tut dieser Stadt gut und muss deshalb sein!”sagte sie ihren Kritikern. Anfang des letzten Jahrzehnts sicherte sie Hunderte von Arbeitsplätzen, indem sie Lingen (und nicht Meppen, wie dies der damalige CDU-Landrat wollte) als Sitz der Polizeiinspektion Emsland-Grafschaft Bentheim durchsetzte.

Daneben engagierte sich Elke Müller für zahlreiche Gefangene und den Justizvollzug im Emsland. Sie, die ausgebildete Fotografin, war Mitglied im Rechtsausschuss des Niedersächsischen Landtags und erarbeitete daher auch die erste Niedersächsische Landesverfassung. Anfang dieses Jahres verlieh ihr der Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz.

Elke Müller war eine taffe Politikerin, eine liebevolle Mutter von vier Kindern – eine großartige Frau eben. Leider wurde sie nur 74 Jahre alt.