Elternvertreter und SPD-Fraktion/ SPD-Ortsräte über Inklusion im Dialog
5. Juni 2012
Erste Gesprächsrunde der SPD-Stadtratfraktion mit dem Elternbeirat des Christophoruswerks
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Lingen nahm die Wanderausstellung „Tandem – Partnerschaften für Inklusion“ im Foyer des St. Bonifatius-Krankenhaus Lingen zum Anlass, um mit den anwesenden Vertretern des Elternbeirats der Tagesbildungsstätte des Christophoruswerkes Lingen das Gespräch zu führen. An dem Gespräch nahmen neben den Fraktionsmitgliedern auch SPD-Ortsräte (für Brögbern informierten sich Ortrud Bögel und Hermann-Otto Wiegmann) und SPD-Vorstandsmitglieder teil. Durch die Ausstellung führte Frau Ulrike Focks aus der Verwaltung des Lingner Krankenhauses.
Mit Petra Chapman, Silke Jansmann, Heike Hagemann und Klaus Albers stellten sich noch kurz vor den Pfingsttagen gleich vier Mitglieder des Elternbeirats den vielen Fragen der Kommunalpolitiker. Definiert man den Begriff INKLUSION, so erfährt man, dass es um die Veränderung der Gesellschaft geht, in der nicht mehr zwischen behindert und nicht behindert unterschieden werden soll. „Nur so einfach, wie es sich die Befürworter auch vorstellen und umsetzten wollen, geht das nach Ansicht der Eltern und Angehörigen von Menschen mit Behinderungen und der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bei Weitem nicht“. Die eingeleiteten Schritte zur Inklusion erfolgen völlig unausgegoren. Kostenneutrale Umsetzung ohne Berücksichtigung von Erfahrungs-werten bestimmt das Maß der Einführung. „Das kann und wird nicht funktionieren“, beschreibt Dr. Bendick die Situation
Ausführlich berichteten die engagierten Eltern über ihre Erfahrungen und Erlebnisse und und zeigten an konkreten Beispielen, mit welchen Ängsten und Negativerfahrungen sie schon jetzt tagtäglich erfahren müssen. Klar ist den Eltern, dass das überstürzte und noch längst nicht ausgearbeitete Einführen der Inklusion auf „die Schnelle“, so wie sie von der derzeitigen Regierung angepackt hat, nicht machbar und eher schädlich für alle Beteiligten. Eine auf lange Sicht und gut vorbereitete Umsetzung allerdings sei sehr zu begrüßen. Dazu gehört allerdings auch, dass Erzieher und Pädagogen vollends für diese schwere Aufgabe ausreichend ausgebildet sind. Es muss nicht nur ein Ruck durch die gesamte Gesellschaft gehen, sondern ein Umdenken insgesamt stattfinden. Um diese dafür nötige Aufklärung und Akzeptanz zu erreichen, bedarf es bestimmt eine Zeit von mehreren Jahren.
Zum Ende der offiziellen Veranstaltung bedankte sich Dr. Bendick bei der Elternvertretung, dem Krankenhaus als Gastgeber und allen anderen Teilnehmern. Die SPD wird die angesprochenen Punkte mit in die Beratung nehmen und auf jeden Fall mit den Elternvertretern in Kontakt zu bleiben.
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