Archiv beherbergt das vielfältige Leben Lingens
29. Oktober 2014
SPD beeindruckt über die Arbeit und Akzeptanz in der Bevölkerung
In den Dachräumen über der Stadtbibliothek ist das seit dem 1. April 2014 von Dr. Mirko Crabus geleitet Stadtarchiv untergebracht. Die SPD-Stadtratsfraktion hat sich jetzt vor Ort über die Arbeit des „Gedächtnisses der Stadt“, in dem das vielfältige Leben der Stadt abgelegt ist, informiert. Tendenziell werden alle Unterlagen, die im Archiv aufgenommen werden, dort „für die Ewigkeit“ gelagert.
Seit 1985 hat die Stadt ein eigenes Archiv. Bis zu dieser Zeit wurde die „Lingener Geschichte“ im Landesarchiv in Osnabrück gesammelt. Einfach mal in den auf 800 Regalen gesammelten Unterlagen des Archivs herumblättern, ist nicht zulässig. Urkunden und Texte, die den Zeitraum vom Mittelalter bis zur Neuzeit überspannen, dürfen nur mit Handschuhen angefasst werden, weil der Schweiß an den Händen zu aggressiv ist und zur Zerstörung der alten ehrwürdigen Dokumente führt. Gewisse Kenntnisse von Handschriften sind ebenfalls wichtig. „Nicht jeder Besucher kann die alten Handschriften ohne Hilfestellung entziffern“, erläuterte Dr. Crabus den SPD-Stadtratsmitgliedern an einigen ausgewählten Texten.
Im großen Lesesaal des Archivs geben sich pro Monat im Schnitt bis zu 100 Personen die Klinke in die Hand. Auch wenn viele Dokumente aus Nachlässen von Bürgern, von Vereinen und Verbänden im Archiv vorhanden sind, betreffen die meisten Anfragen an das Archiv das Personenregister. Die Auflagen, um an diese Daten zu kommen, sind streng. Erst 120 Jahre nach der Geburt und 30 Jahren nach dem Tod eines Menschen darf ins entsprechende Register hineingeschaut werden. Das älteste Dokument im Archiv stammt aus dem Jahr 1449. Viele Dokumente sind beim großen Stadtbrand in Lingen im Jahr 1548 zerstört worden.
In jeder Generation wird ein zusätzlicher Lagerraum benötigt. Aber bereits jetzt platzt das Archiv aus allen Nähten, so dass Gruppenführungen etwa für Schulklassen hier nicht möglich sind. Zum Abschluss des Besuches übergab der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Bernhard Bendick dem Archivleiter Dr. Crabus eine gebundene Ausgabe des SPD-Wahlprogramms für die Ratsperiode 2011 bis 2016.
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