Gebrüder-Grimm-Schule darf nicht geschlossen werden

20. Oktober 2012

SPD-Stadtratfraktion, Schulausschußvorsitzender H-O. Wiegmann im Gespräch mit Schulrektor V. Lessing

Die von der Verwaltung der Stadt Lingen in der breiten Öffentlichkeit eröffnete Diskussion um die Neuordnung der Lingener Schullandschaft wird von der SPD-Stadtratsfraktion scharf kritisiert. Während noch vor wenigen Tagen die Einweihung des Lingener Campus gebührend aufwendig gefeiert wurde, plant die Stadtverwaltung quasi im Hinterzimmer die Schließung der Gebrüder-Grimm-Schule.

In einer Pressemitteilung erklärte der Vorsitzende des Schulausschusses, der SPD-Ratsherr Hermann-Otto Wiegmann, dass sich die SPD-Fraktion einstimmig auf der letzten Fraktionssitzung für den Erhalt der beiden städtischen Schulzentren ausgesprochen hat. Die Fraktion hatte spontan ihre wöchentliche Fraktionssitzung vom Falkenheim in die Gebrüder-Grimm-Schule verlegt. Beim Rundgang durch die Schule konnten sich die Fraktionsmitglieder von der vorbildhaften Einrichtung und dem pädagogischen Konzept ein eigenes Bild machen. „Beides überzeugt uns“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Bernhard Bendick. Der Hinweis aus der Stadtverwaltung, die sinkende Schülerzahl zwinge zur Schließung, bezeichneten die Mitglieder der SPD-Fraktion als lächerlich und nicht überzeugend.

In der Diskussion wird die Marienschule nicht berücksichtigt. Diese Schule hat die ihr im März 2009 zugesicherte Schülerzahl voll ausgeschöpft und damit die städtischen Schulzentren geschwächt. Die SPD hatte gegen diesen Vertrag gestimmt, obwohl der Erste Stadtrat Dr. Büring damals versichert hat, dass damit der Bestand der Gebrüder-Grimm-Schule gesichert ist. „Für die große selbstständige Stadt Lingen, ein Mittelzentrum mit oberzentralen Funktionen ist es beschämend, wenn sie langfristig neben den Grundschulen nur noch ein Schulzentrum in städtischer Trägerschaft hat und sich damit im Schulbereich nicht von den Umlandgemeinden abhebt.”

Die SPD verlangt zur Klärung des Sachverhaltes eine Sondersitzung des Schulausschusses, und eine Aussprache im Rat. Entsprechende Anträge sind bereits gestellt. Nach Auskunft der Stadtverwaltung wird die Sitzung am 12. November stattfinden. Die SPD schlägt als Tagungsort die Gebrüder-Grimm-Schule vor. In der nicht öffentlichen Finanzausschusssitzung am 22. Oktober werden die Finanzen der Schule diskutiert. Die SPD verlangt, dass dieser Tagesordnungspunkt öffentlich behandelt wird. „Die Grundschuleltern im Einzugsbereich der Gebrüder-Grimm-Schule und die Eltern, deren Kinder die Gebrüder-Grimm-Schule bereits besuchen, wollen wissen, wie es weitergeht,“ begründetet Hermann-Otto-Wiegmann die SPD-Anträge. „Vom Oberbürgermeister erwarten wir mehr Transparenz in dieser Frage“, erklärten die SPD-Stadträte.