Fracking Heilsbringer oder Brunnenvergifter

16. August 2014

SPD und GDF SUEZ diskutierten miteinander.

Die SPD-Stadtratsfraktion besuchte im Rahmen des Sommerprogramms 2014 unter der Leitung von Dr. Bernhard Bendick, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, und Andreas Kröger, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, die Firma GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH in Lingen. Begrüßt wurden die Besucher vom Leiter der Unternehms- kommunikation Dr. Stefan Brieske.

Auf Wunsch der SPD-Fraktion und des SPD-Ortsvereins wurde besonders das Thema Fracking diskutiert. Das Wort ist in aller Munde und die Methode umstritten. Ist Fracking eine zuverlässige Technologie, wie es die Energiebranche betont, oder muss Fracking abgelehnt werden wie es Gelsenwasser, der größte deutsche Wasserversorger, immer wieder verlangt. Der Geschäftsführer der Firma GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH Dominique Bayen hatte es sich nicht nehmen lassen, an der Diskussion zu diesem Thema selbst teilzunehmen. „Beim Fracking wird ein Gemisch aus hauptsächlich Wasser und Sand sowie einem geringen Anteil an chemischen Zusätzen unter hohem Druck durch ein Bohrloch ins Gestein gepumpt.. Durch den Druck entstehen kleine Risse im festen Gestein, die durch die Sandkörner offen gehalten werden. So kann das Gas aus dem Gestein entweichen und gefördert werden“, erklärte Stefan Brieske das Verfahren. „Deutschland verbaue sich die Chance, von Energie-Importen unabhängiger zu werden“, verteidigte Bayen das Fracking und wies darauf hin, dass konventionelles Fracking zur Gasförderung in Deutschland bereits seit den Sechzigerjahren erfolgreich ohne Zwischenfälle angewandt wird. In der Industrie forsche man, was die Chemikalien betrifft, nach Ersatzstoffen.

Nach Einschätzung von GDF SUEZ ist Lingen ein attraktiver Standort und man engagiere und sponsere viele kulturelle Aktivitäten der Stadt Lingen. Allerdings werden in den kommenden Jahren viele Arbeitskräfte die Altersgrenze erreichen. Aus diesem Grunde wolle man mit der Firma Rosen eine internationale Grundschule einrichten. Über eine solche Einrichtung könnten mehr Kräfte aus dem Ausland nach Lingen geholt werden. Die SPD ist nicht gegen eine internationale Grundschule, sondern befürworte eine solche Schule für alle Kinder in der Mitte der Stadt. Das Gebäude der Gebrüder Grimm Schule könnte dafür verwendet werden. „Wir wollen die klügsten Köpfe gewinnen und fördern, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern“, betonte Bendick.

Zum Abschluss des Besuches hatten die Besucher die Möglichkeit, sich Bohrkerne aus mehreren tausend Meter Tiefe anzusehen. Alle waren erstaunt, dass aus diesem, als fest eingestuftem Gestein, Gas oder Öl gewonnen werden kann.