Endlich ist da Gutachten zur Explosion am 29.11.2021 bei der Firma SONAC da.
20. April 2023
Am 19.04.2023 stellte das Unternehmen Sonac das Guthaben zur Explosion am 29.11.2023 dem Umweltausschuss und den Ortsrat Brögbern vor. Die Firma entschuldigte sich nochmal über die unglückliche Informationspolitik, aber durch eine Staatsanwaltliche Prüfung der Umstände konnte das Gutachten nicht früher veröffentlicht werden. Die genaue Ursache kann nicht zu 100 Prozent ermittelt werden, denn die Gutachter können auch nur von dem Zustand der Anlage nach der Explosion ausgehen.
Ursache kurz dargestellt: Beim Aufarbeiten der Schlachtrückstände in der Schweine-Line entstehen große Mengen an Wasserdampf. Dieser ist mit viel Ammoniak belastet, das in so großen Mengen nicht in das Abwasser gelangen darf. Deshalb wird der Dampf über Wasserwäscher (Absorber [der explodiert ist]) gewaschen und zwar mit Salpetersäure haltigem Wasser. Der Ammoniak wird durch die chemische Umsetzung zu Ammoniumnitrat-Lösung (Flüssig Dünger) abgebaut. Wenn die Sättigung erreicht wird die Lösung in separaten Tanks gelagert. Trockenes Ammoniumnitrat ist im trockenen Zustand bei Zuführung von viel Energie explosionsfähig. Der Gutachter vermutet, dass über dem Wochenende die Waschlösung hoch konzentriert wurde und durch eine Störung am Montagvormittag in einer Dosierpumpe bei gleichzeitiger Einleitung von Salpetersäure zu einer Trocknung der Ammoniumnitrat-Lösung kam, sowie eine große Energieentwicklung die Explosion ausgelöst hat. Mit viel Glück haben zwei Mitarbeiter richtig reagiert und sind einige Sekunden vor der Explosion aus dem Bereich geflüchtet, sodass keiner verletzt wurde.
Kann das wieder passieren??: „Nein“. Die Firma Sonac hat das Verfahren umgestellt (substituiert) auf Schwefelsäure als Waschflüssigkeit für die Wäscher. Hier entsteht dann Ammoniumsulfat das nur im trockenen Zustand schwach reagiert mit viel Energie.
Anmerkungen: Durch viel Glück wurde keine Person verletzt. Durch eine besseren Blick auf den Prozess durch eine Gefährdungsanalyse wäre sicher schon früher das Explosionspotential von Salpetersäure / Ammoniumnitrat aufgefallen. Da durch den Prozess aber ja verkauf bare
Ammoniumnitrat-Lösung (flüssiger Dünger), als neben Produkt entstand und der Prozess 20 Jahre fehlerfrei lief, hat man vielleicht nicht so genau hingeschaut. Die Prozesse im Werk sollen nun alle durch Gefährdungsanalysen geprüft werden. Auch der innerbetriebliche Austausch wird gestärkt. Die Öffentlichkeitsarbeit soll durch Informationen und Mitnahme der Bevölkerung in Brögbern und Lingen verbessert werden. Hoffen wir das Sonac aus diesen Ereignis gelernt hat und das alle Entscheidungen die getroffen werden zum Wohle aller dienlich sind und dass es keine weiteren Vorfälle in den nächsten Jahrzehnten gibt. Die von der Geschäftsleitung geäußerte Meinung: “Nur gemeinsam können Firma und Bevölkerung ein gutes gemeinsames Zusammenleben gewährleisten“.
Hier können sie die Artikel der NOZ lesen: “Alte Technik und „Betriebsblindheit“und “Sonac bietet PR-Theater statt Aufklärung”
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