Die neue Friedhofskapelle der katholischen Kirchengemeinde St. Marien Brögbern ist jetzt von Pfarrer Hartmut Sinnigen eingeweiht worden.

7. Februar 2017

Neue Friedehofskapelle der St. Marien Kirchengemeinde Brögbern

Die SPD-Brögbern freut sich mit der kath. St. Marien Kirchengemeinde Brögbern über die Fertigstellung der Friedhofskapelle. Schade ist nur das sich der jetzige Bau, sich von den den Planungen und vorgestellten Plänen unterscheidet. Die Lichtdurchflutete Komponente (Glasflächen) fehlt. Hier der Bericht und Foto der Lingener Tagespost von Wilfried Roggendorf:

„Sonst möchte hier niemand in der ersten Reihe sitzen. Heute darf das mal anders sein,“ bat Sinnigen die Gäste, ohne Scheu auch weiter vorne Platz zu nehmen. „Trotz bedrückender Gedanken, die der Ort von seiner Bestimmung her hat, dürfen wir uns heute von Herzen freuen“, sagte Dirk Tecklenborg, Gemeindereferent und pastoraler Koordinator. Er erklärte, dass die Bestattungskultur sich in den letzten Jahren verändert habe, da die Trauer mit nach außen getragen und gezeigt werden dürfe. „Deshalb war es der Kirchengemeinde wichtig, dass die Räume Klarheit, Offenheit und Sicherheit bieten“, erklärte Tecklenborg: „Die Aufbahrungsräume sind ebenfalls schlicht gehalten, damit die Angehörigen diese individuell gestalten können.“

Blaue Farbe für Leben und Tiefe des Glaubens

In der lichtdurchfluteten Kapelle, mit weißen Wänden, sticht ein großes Kunstwerk aus klaren schlichten Formen hervor. Es besteht aus einzelnen, individuell geformten Acrylglasstäben. „Jeder Stab, welcher auch als einzelner Mensch gesehen werden könnte, hat eine blau eingefärbte Oberfläche. Die Stäbe werfen Schatten, aber bündeln gleichzeitig auch das Licht“, erklärte der Künstler Ansgar Silies. Für ihn stelle der Schatten die Schattenseiten des Lebens, das gebündelte Licht die Hoffnung und die blaue Farbe das Leben sowie die Tiefe des Glaubens dar. „An diesem Ort kommen Menschen zusammen, die vorerst nicht wissen, wie es weiter geht. Dafür steht die freie Mitte, die eine Kreuzform darstellt“, beschrieb Silies sein Kunstwerk.

Rednerpult wurde gestiftet

Der Architekt des Neubaus, Günter Liedtke, wies auf ein Problem bei der Planung der Kapelle hin: „Es ist schwierig, ein Gebäude zu entwerfen, das seine Besucher mit dem Verlust eines Mitmenschen in Verbindung bringen.“ Ebenso wie die anderen Redner sprach Liedtke von einem Pult, das zur Einweihung der Kapelle von allen am Bau beteiligten Firmen gestiftet worden war.

Kontrast ist gelungen

Die ersten Gespräche für die Planung der Kapelle mit dem Architekturbüro Liedtke und Lores fanden im April 2013 statt. Von außen ist das Gebäude eher dunkel schlicht gestaltet. „Die äußere Formgestaltung wird in Brögbern noch diskutiert. Ich finde, dass der Kontrast zwischen dunklem Äußeren und hellem Inneren gelungen ist. Viele Brögberner Firmen waren an diesem Projekt beteiligt“, sagte Brögberns Ortsbürgermeister Ludger Ströer.

Kraftakt für die Kirchengemeinde

Dieter Krone, Oberbürgermeister von Lingen, empfand die Umsetzung als sehr gut gelungen und erklärte: „Die Kosten des Gebäudes betragen 500.000 Euro. Die Stadt Lingen hat die Kirchengemeinde Brögbern mit 375.000 Euro unterstützt.“ Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Sinnigen, dass die Kirchengemeinde die restlichen 125.000 Euro selbst zu tragen habe. „Dies ist ein Kraftakt für eine so kleine Gemeinde“, sagte Sinnigen. Warum überhaupt eine neue Friedhofskapelle gebaut wurde, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Sylvia Wilming: „Die alte Kapelle aus dem Jahr 1968 war kalt, marode und genügte dem heutigen Standard nicht mehr.“