SPD-Stadtrats-Fraktion fordert Pfandringe in Lingen

16. März 2016

Für viele sind es kleine unwichtige Cent-Beträge, für manche bares Geld und ein wichtiger Beitrag zum Lebensunterhalt: Das Sammeln von Pfandflaschen ist für eine zunehmende Zahl von Menschen in Lingen zum Erwerb geworden, um sich in sozialer Schieflage ein kleines Neben- einkommen zu sichern. Notgedrungen durchsuchen Flaschensammler deshalb auch extrem verunreinigte Müllbehälter.

Diese Art des Pfandsammelns muss menschenwürdiger gemacht werden“, meint Andreas Kröger, Vorsitzender des SPD Ortsverein Lingen.

Die SPD Stadtratsfraktion hat aus diesem Grund nun einen Antrag gestellt in dem die Verwaltung beauftragt werden soll, an ausgewählten öffentlichen Mülleimern probeweise Pfandringe zu installieren. Der Effekt wäre nach Auffassung der Lingener SPD ein vielfacher. „Wir könnten den Betroffenen ein unwürdiges Suchen in verschmutzten und hygienisch zweifelhaften Müllbehältnissen ersparen. Auch die Verletzungsgefahr durch z.B. Scherben würde gemindert, ergänzt Dr. Bernhard Bendick, Vorsitzender der SPD Stadtratsfraktion. Für die Spender ergebe sich so auch eine optisch sichtbare Möglichkeit, gezielt die eigenen Pfandflaschen zu entsorgen. So wachse das Problembewusstsein, Dinge mit Wert zukünftig nicht mehr im Restmüll zu entsorgen.
Als Standorte kämen nach Ansicht der Sozialdemokraten der gesamte Innenstadtbereich, die Umgebung rund um die Hochschule und der Bahnhof in Frage. Gerade bei letzterem gibt es ja in letzter Zeit große Probleme in Sachen Sauberkeit.

„Die Probleme sozial bedürftiger Menschen lassen sich so natürlich nicht beseitigen, aber ein wenig lindern. Es geht schlichtweg um Respekt, Rücksicht und Solidarität, aber auch der Umweltschutz kommt nicht zu kurz“, erläuterte Carsten Primke, stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender.
Menschen dafür zu sensibilisieren, weniger wegzuwerfen und das Pfand zu spenden, lässt sich nach Primkes Auffassung sehr gut kombinieren. Man fängt bei diesem Thema nach Meinung der SPD auch nicht „bei Null“ an. „Es gibt ja schon einige Discounter, die Pfand-Bons von ihren Kunden erbitten, um sie danach zu spenden“, erläutert Andreas Kröger.